Presse Archiv
2021
Remchingen hat den Blues wieder: Nach einem Jahr coronabedingter Pause ging der Rhythmus den 70 Besuchern in der Kulturhalle am Samstagabend offensichtlich direkt ins Blut. Zum 16. Mal veranstaltete dort Kuno Epple, selbst Bassgitarrist der legendären regionalen Summerfield Bluesband das Remchinger Bluesfest und in Kooperation mit Kulturhallenleiter Paul Taube gleichzeitig das dritte R&B (Remchingen und Blues) Festival. Mit dabei: zwei renommierte Bands, die trotz ihres jeweils ganz eigenen Stils die gelebte Leidenschaft an der um 1900 in Amerika entstandenen Musikrichtung vereint.
„Are you ready for Rock ’n’ Roll?“, fragt Chris Kramer ins Publikum, bevor er seine Mundharmonika zückt. Als einer der nationalen Bluesgrößen stellt der 51-Jährige die Ausdrucksstärke des kleinen Instruments unter Beweis, das ihn auch regelmäßig zu seinen Besuchen an Schulen begleitet. Dort begeistert er Kinder und Jugendliche für Musik und bringt ihnen das Spielen auf der eigens mit dem Hersteller Hohner entwickelten Junior-Harp bei. Nicht weniger beeindrucken auf der Kulturhallenbühne seine beiden jüngeren Begleiter. Während Gitarrist Sean Athens mit einigen Soli für Stimmung sorgt, kann Kevin O´Neal getrost auf das bereits für die zweite Band aufgebaute Schlagzeug verzichten – schließlich hat er Mund, Nase und Rachen, mit denen es der Beatboxer auf einzigartige Weise schafft, die Drumbeats zu imitieren. Damit ist er nicht nur der schnellste Schlagzeug-Auf- und Abbauer, wie Kramer humorvoll feststellte, sondern auch zweifacher Beatbox-Weltmeister, der der Band ihren Namen „Beatbox ’n’ Blues“ verleiht. „Ihr könnt die Augen schließen und einfach dran denken, woran ihr denken wollt“, lädt Kramer die Zuhörer beim letzten Lied ein, bei dem das Trio einmal mehr die Begeisterung für den Blues gekonnt in die Gegenwart transponiert.
„Zuerst konnten wir es uns nicht so recht vorstellen, dass Beatbox und Blues zusammenpassen“, erinnern sich Festival-Macher Kuno Epple und seine Partnerin Ursula Reister. Audioaufnahmen hatten sie noch nicht ganz von der funktionierenden Symbiose überzeugt – das Bluesfest 2019 in Gaildorf dann aber umso mehr: „Live ist das nochmal etwas ganz anderes und richtig toll. So muss man immer wieder neue Wege gehen.“
Ein alter Bekannter in der Szene ist derweil Kai Strauss, schließlich stammt er mitten aus der Blueshochburg Osnabrück. Mit dabei im Gepäck hatte er am Samstagabend nicht nur seine „Electric Blues All Stars“, sondern zudem Saxophonist Thommy Schneller, der 2014 schon einmal in Remchingen spielte, sowie Trompeter Jens Buschenlage.
Bis in die späten Abendstunden ließ der Gitarrist und Sänger Strauss mit seiner Band den Funken mehrmals überspringen und brachte die Zuschauer selbst auf ihren Sitzplätzen in rhythmische Bewegung.
Julian Zachmann
„Are you ready for Rock ’n’ Roll?“, fragt Chris Kramer ins Publikum, bevor er seine Mundharmonika zückt. Als einer der nationalen Bluesgrößen stellt der 51-Jährige die Ausdrucksstärke des kleinen Instruments unter Beweis, das ihn auch regelmäßig zu seinen Besuchen an Schulen begleitet. Dort begeistert er Kinder und Jugendliche für Musik und bringt ihnen das Spielen auf der eigens mit dem Hersteller Hohner entwickelten Junior-Harp bei. Nicht weniger beeindrucken auf der Kulturhallenbühne seine beiden jüngeren Begleiter. Während Gitarrist Sean Athens mit einigen Soli für Stimmung sorgt, kann Kevin O´Neal getrost auf das bereits für die zweite Band aufgebaute Schlagzeug verzichten – schließlich hat er Mund, Nase und Rachen, mit denen es der Beatboxer auf einzigartige Weise schafft, die Drumbeats zu imitieren. Damit ist er nicht nur der schnellste Schlagzeug-Auf- und Abbauer, wie Kramer humorvoll feststellte, sondern auch zweifacher Beatbox-Weltmeister, der der Band ihren Namen „Beatbox ’n’ Blues“ verleiht. „Ihr könnt die Augen schließen und einfach dran denken, woran ihr denken wollt“, lädt Kramer die Zuhörer beim letzten Lied ein, bei dem das Trio einmal mehr die Begeisterung für den Blues gekonnt in die Gegenwart transponiert.
„Zuerst konnten wir es uns nicht so recht vorstellen, dass Beatbox und Blues zusammenpassen“, erinnern sich Festival-Macher Kuno Epple und seine Partnerin Ursula Reister. Audioaufnahmen hatten sie noch nicht ganz von der funktionierenden Symbiose überzeugt – das Bluesfest 2019 in Gaildorf dann aber umso mehr: „Live ist das nochmal etwas ganz anderes und richtig toll. So muss man immer wieder neue Wege gehen.“
Ein alter Bekannter in der Szene ist derweil Kai Strauss, schließlich stammt er mitten aus der Blueshochburg Osnabrück. Mit dabei im Gepäck hatte er am Samstagabend nicht nur seine „Electric Blues All Stars“, sondern zudem Saxophonist Thommy Schneller, der 2014 schon einmal in Remchingen spielte, sowie Trompeter Jens Buschenlage.
Bis in die späten Abendstunden ließ der Gitarrist und Sänger Strauss mit seiner Band den Funken mehrmals überspringen und brachte die Zuschauer selbst auf ihren Sitzplätzen in rhythmische Bewegung.
Julian Zachmann
2019
Remchingen hat den Blues wieder – handgemacht und hautnah: Mit dem 15. Remchinger Bluesfest in Kombination mit dem zweiten „Remchingen and Blues-Festival“ holten der leidenschaftliche Musiker Kuno Epple und Kulturhallenleiter Paul Taube an zwei Tagen gleich drei angesagte Bands aus der Bluesszene in die Kulturhalle.
Während am Donnerstagabend Laura Cox und ihre französische Band mit einer Mischung aus Bluesrock und Southernrock vor fast 200 Besuchern für den fulminanten Auftakt sorgten, gaben am Freitag zunächst „Jimmy Cornett and The Deadmen“ den Ton an. Als Headliner auf internationalen Festivals von Skandinavien bis Spanien sowie mit einer ungebrochenen Liebe zu kleinen Clubs schaffen sie in ihren Texten eine Brücke zwischen Gegenwart und Vergangenheit. „Nehmt das Leben nicht so schwer, es ist kurz genug“, forderte der Frontmann der Hamburger Band, hielt kurz vor Ende eines Songs inne, nahm die Hand von der Gitarre und lauschte mit dem Publikum: „Schließlich ist es ja Blues. Jetzt muss ich wieder zurückfinden.“ Applaus und Kreischen war die Antwort der rund 150, großteils stehenden Besucher, zwischen denen am Freitagabend genug Platz zum Tanzen und Austauschen bleibt.
„Es ist ein etwas schwieriges Terrain hier“, erklärt der frühere Singener und jetzige Gräfenhausener Kuno Epple, der angesichts der in der Szene weitbekannten Bands mit ein wenig mehr Zuschauern gerechnet hätte – vom Stammpublikum allerdings durchweg positive Reaktionen bekam. „Die Mischung ist ausgezeichnet. Wir lieben Livemusik, besonders wenn man dafür nicht zwei, drei Stunden fahren muss“, freuten sich Emil und Maria aus Ersingen, die gleich das Zweitagesticket buchten, „Wir würden uns freuen, wenn es hier mehr solcher Festivalveranstaltungen gäbe.“
Ob Luzern oder Lörrach: Schon früher ist Jonny Becker aus Waldbronn-Reichenbach Jimmy Reiter, einem der besten jungen Gitarristen der europäischen Bluesszene, hinterhergereist. Klar, dass Becker und seine Freunde die „Jimmy Reiter Band“ auch in der Kulturhalle ordentlich feierten.
„Wir haben jede Menge Blues im Gepäck, habt ihr Bock?“, fragt Reiter in die Menge und fordert das Publikum auf, dichter ran zu kommen. Zusammen mit Bassist Jasper Mortier, Schlagzeuger Björn Puls und dem stilsicheren Bluespianisten Nico Dreier sorgte Christoph „Jimmy“ Reiter für Stimmung bis in die Nacht hinein.
Julian Zachmann
Während am Donnerstagabend Laura Cox und ihre französische Band mit einer Mischung aus Bluesrock und Southernrock vor fast 200 Besuchern für den fulminanten Auftakt sorgten, gaben am Freitag zunächst „Jimmy Cornett and The Deadmen“ den Ton an. Als Headliner auf internationalen Festivals von Skandinavien bis Spanien sowie mit einer ungebrochenen Liebe zu kleinen Clubs schaffen sie in ihren Texten eine Brücke zwischen Gegenwart und Vergangenheit. „Nehmt das Leben nicht so schwer, es ist kurz genug“, forderte der Frontmann der Hamburger Band, hielt kurz vor Ende eines Songs inne, nahm die Hand von der Gitarre und lauschte mit dem Publikum: „Schließlich ist es ja Blues. Jetzt muss ich wieder zurückfinden.“ Applaus und Kreischen war die Antwort der rund 150, großteils stehenden Besucher, zwischen denen am Freitagabend genug Platz zum Tanzen und Austauschen bleibt.
„Es ist ein etwas schwieriges Terrain hier“, erklärt der frühere Singener und jetzige Gräfenhausener Kuno Epple, der angesichts der in der Szene weitbekannten Bands mit ein wenig mehr Zuschauern gerechnet hätte – vom Stammpublikum allerdings durchweg positive Reaktionen bekam. „Die Mischung ist ausgezeichnet. Wir lieben Livemusik, besonders wenn man dafür nicht zwei, drei Stunden fahren muss“, freuten sich Emil und Maria aus Ersingen, die gleich das Zweitagesticket buchten, „Wir würden uns freuen, wenn es hier mehr solcher Festivalveranstaltungen gäbe.“
Ob Luzern oder Lörrach: Schon früher ist Jonny Becker aus Waldbronn-Reichenbach Jimmy Reiter, einem der besten jungen Gitarristen der europäischen Bluesszene, hinterhergereist. Klar, dass Becker und seine Freunde die „Jimmy Reiter Band“ auch in der Kulturhalle ordentlich feierten.
„Wir haben jede Menge Blues im Gepäck, habt ihr Bock?“, fragt Reiter in die Menge und fordert das Publikum auf, dichter ran zu kommen. Zusammen mit Bassist Jasper Mortier, Schlagzeuger Björn Puls und dem stilsicheren Bluespianisten Nico Dreier sorgte Christoph „Jimmy“ Reiter für Stimmung bis in die Nacht hinein.
Julian Zachmann
2018
Drei Topacts an zwei Tagen
500 Besucher beim Remchinger Bluesfestival
(Pforzheimer Kurier)
500 Besucher beim Remchinger Bluesfestival
(Pforzheimer Kurier)
WENN AUS DEM BLUESFEST ein ganzes Festival wird, darf Kuno Epple (Mitte) am Bass der Summerfield Bluesband nicht fehlen. Die Band aus der Region sorgte für lebendigen Chicago-Blues mit badischem Akzent.
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FÜR EIN WIEDERSEHEN in der Remchinger Kulturhalle sorgte Henrik Freischlader.
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ALS AKTUELL BESTE BLUESBAND Großbritanniens gilt King King, deren Frontman Alan Nimmo das Publikum im Schottenrock zum Mitmachen animierte.
Fotos: Julian Zachmann |
Drei Bands, zwei Tage und eine Musik, die alle verbindet: Am Wochenende bekamen die Remchinger und zahlreiche Musikfans aus der Region den Blues so richtig zu spüren. Kein Wunder, denn am Freitagabend stand kein anderer auf der Bühne als Alan Nimmo, Sänger und Gitarrist der aktuell besten Bluesband Großbritanniens King King, die auf ihrer derzeitigen Europatour auch in Remchingen stoppte.
„Are you ready? Come on!“, rief er stilecht im Schottenrock dem Publikum entgegen und gab mit Bassist Lindsey Coulson, Keyboarder Bob Fridzema und Schlagzeuger Wayne Proctor auf einem halben Dutzend Saiteninstrumenten Bluesrock und das neue Album „Exile and Grace“ zum Besten. Mit hohem musikalischem Können und einzigartiger Performance hatten sich die vier Musiker im Jahr 2016 gleich drei britische Blues Awards gesichert.
Das erste Remchinger Bluesfestival als neues Format des Kulturhallenleiters Paul Taube in Kooperation mit dem leidenschaftlichen Bluesmusiker Kuno Epple lockte zweimal rund 250 Besucher vor die Bühne – 50 von ihnen entschieden sich gleich für doppeltes Vergnügen und kauften ein Festivalticket. Schließlich sind die Remchinger dank dem Engagement von Epple keineswegs Neulinge in Sachen Blues: Seit 14 Jahren sorgt der frühere Singener und jetzige Gräfenhausener für Bluesfeste mit deutschen Interpreten in der Kulturhalle und stand am Samstagabend mit seiner „Summerfield Bluesband“ selbst auf der Bühne: „Weil der Blues einfach eine schöne Musik ist - Blues lebt für mich“, erklärte Epple im Interview die Motivation, die 1973 von ihm, seinem britischen Onkel Les Summerfield und Wolfgang Siebler gegründete Band weiterleben zu lassen und mit lebendig badischem Chicago-Blues das Publikum zu begeistern.
Während Epple am Bass und Jürgen Nitsche am Schlagzeug für den passenden Groove sorgten, gaben ohne moderne Effekte und dafür mit umso mehr Herzblut Sänger und Rhythmusgitarrist Manfred Rochel, Wolfgang Störzer am Piano, Achim Classen am Saxofon, Frank Rabeler an der Mundharmonika und Helmut Markowetz als gekonnter Vertreter von Stammgitarrist Siebler den Ton an. Trotz dem Titel ihres letzten Lieds, dem West-Coast-Bluesklassiker „The Thrill Is Gone“, war selbst nach der geforderten Zugabe die Luft noch lange nicht draußen.
Henrik Freischlader und seine Band brachten schließlich als Top Act des Abends das Publikum bis in die Nacht zum Feiern. Auf ihrer Oldschool-Tour brachten sie neben brandneuen auch „uraltes“ Material nach Remchingen, wo der damals junge Freischlader 2007 schon einmal auf der Bühne stand, wie er sich beim Titel „Too Cool For Me“ erinnerte: „Damit war ich glaub mal schon mal hier – das war eine ganz andere Zeitrechnung und richtete sich damals an die Coolen.“
Der nun 35-jährige Gitarrist und Sänger überzeugte zusammen mit Moritz Meinschäfer am Schlagzeug, Armin Alic am Bass, Roman Babik am Keyboard und Marco Zügner am Saxofon.
Blues und Soul verbindet nicht nur die fünf Musiker, die sich gekonnt und gefühlvoll leicht die musikalischen Bälle zuspielten – auch die Besucher zeigten sich insgesamt begeistert vom neuen Format des Festivalwochenendes.
Julian Zachmann
2017
Der Mann fällt schon auf. Nicht nur, weil er so groß ist und mal eben über die letzte Stuhlreihe grätschen kann. Vor allem deshalb, weil er offenkundig zu den Personen gehört, die nicht still sitzen können. Der ganze Körper vibriert, der Kopf geht mit. Dass Manfred Rochel aus Nußbaum selbst in der Remchinger „Summerfield Blues Band“ Gitarre spielt und singt, könnte die eine Erklärung für seine rhythmischen Kopf-Nicker sein. Dass er so mitgeht mit der Musik ist kein Wunder, denn bereits die Band, die am Samstagabend beim mittlerweile 13. Remchinger Bluesfest in der Remchinger Kulturhalle den Boden für den Haupt-Act bereiten soll, haut den Stöpsel aus den Ohren. „Funky B & The Kings of Shuffle“ legen sozusagen schon mal den roten Teppich aus für Al Jones „and his R&B Band“. Darüber freuen sich das Publikum und Organisator Kuno Epple, auch ein Musiker und der Gibson-Bass-Spieler der „Summerfield Blues Band“.
Am meterlangen CD- und LP-Stand von Karlheinz Mönch aus Pforzheim können die Rhythm-and-Blues-Fans in den Raritäten fündig werden. Und passend zum Hauptteil des Abends kann Karlheinz Mönch auch eine Platte von Al Jones präsentieren: „Movin ’n’ Groovin“ aus dem Jahr 1989. „Der ist ja auch schon 40 Jahre unterwegs. Früher hat er öfter mal den Jazzkeller in Pforzheim gefüllt“, kann sich der Plattenhändler erinnern.
Mit Al Jones, der sich auch nach so langen Jahren im Geschäft sehr fit präsentiert, und von den Besuchern vor allem wegen seiner fliegend leichten Art des Gitarrenspiels bewundert wird und mit wenigen Handgriffen eine Blues-Traumwelt entstehen lässt, hat Kuno Epple in der Tat ein aus musikalischer Sicht gesehenes Schwergewicht an Land gezogen. Außerhalb der USA, so die allseits geteilte Meinung des Fachpublikums, gibt es keinen Größeren. Da wage mal einer der Fachzeitschrift „Livin’ Blues“ zu widersprechen, die Al Jones schon vor Jahren zu einem Musiker gekürt hat, den man nicht mit anderen vergleichen könne. Als Kuno Epple 2005 zum ersten Remchinger Bluesfest begrüßte, konnte er auch schon Al Jones als Star ankündigen. Der Musiker ist nicht nur in Deutschland, sondern europaweit der Maßstab, wenn es um R&B geht. Nach wenigen Takten wird klar, warum. Scheinbar mühelos und mit einer unaufgeregten Professionalität berührt er nicht nur die Saiten seiner Gitarre, sondern auch das Seelenleben des Publikums. Und er hat ausgesuchte Musiker um sich herum: mit der Gitarristin und Sängerin Yvonne Isegrei eine talentierte junge Musikerin, alte „Blues- Haudegen“ wie Peter Schmid am Bass und Björn Kellerstrass am Schlagzeug wissen sich da natürlich auch einzubringen. Und sie gehen mit dem 66-jährigen Al Jones, der in der Oberpfalz als Alfred geboren wurde und von seinem amerikanischen Vater Eugene Philip Jones den Nachnamen hat, auch neue und experimentelle Wege. Die Namen derjenigen, mit denen Al Jones auf der Bühne stand, klingen wie das „Who is Who“ des Blues: B.B. King ist darunter, Tommy Tucker, Sonny Rhodes, Champion Jack Dupree.
Da dauert es nicht lang, bis die ersten Takte immer mehr Männer mit ergrauter Pferdeschwanz-Frisur enger vor der Bühne zusammenrücken lassen.
Susanne Roth
Auch im Sitzen geht der Groove in die Beine: Wiedersehen mit Al Jones
(Pforzheimer Zeitung) |
Auch mit 65 Jahren noch ein unermüdlich mitreißender Musiker: Al Jones (Mitte) mit Gitarristin Yvonne Isegrei, Peter Schmid am Bass und Schlagzeuger Björn Kellerstrass in der Remchinger Kulturhalle. Foto: Julian Zachmann
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Remchingen. Er hat den Blues im Blut: Ein musikalisches Wiedersehen mit dem Altmeister des Blues, mit Alfred „Al“ Jones und seiner R&B Band, feierten am Samstagabend die Besucher des 13. Remchinger Bluesfests in der Kulturhalle. Kaum hatten der Mittsechziger und Yvonne Isegrei ihre Gitarren gestimmt und standen mit Peter Schmid am Bass und Schlagzeuger Björn Kellerstrass auf der Bühne, schon ließ sich das Publikum von ihrem Groove anstecken.
Schließlich ist der im Dezember 1951 in der Oberpfalz geborene Sohn eines amerikanischen Soldaten vielen Bluesfest-Fans kein Unbekannter: 2005 war er es, der das erste Remchinger Bluesfests eröffnete: „Seither hatten wir mit Größen wie Hendrik Freischlader, Timo Gros oder Thommy Schneller das Who is Who des deutschen Blues auf der Bühne. Nach diesem Erfolg sprach nichts dagegen, das zweite Dutzend wieder mit dem Altmeister zu beginnen“, freute sich Kuno Epple, der mit seiner Frau Ursula Jahr für Jahr die Bands auswählt und das Fest organisiert.
Vor Al Jones’ Auftritt sorgten Funky B & The Kings of Shuffle für Stimmung. Mit energiegeladenen Eigenkompositionen gaben Sänger und Hammond-Organist Markus Lauer, Gitarrist und Sänger Carsten Egger sowie Schlagzeuger Jan Schneider alles. Auch wenn die Hälfte der rund 150 Besucher statt an den Stehtischen vor der Bühne einen gemütlichen Sitzplatz bevorzugte – für Besucherin Evelyn Maisenbacher aus Höfen und ihre Freundin ein Unding: „Auf so einem Konzert zu sitzen geht gar nicht, so klassisch ist es nun auch wieder nicht.“ Dabei sei der Blues heutzutage wieder im Kommen, was man bei genauem Hinhören auch an den aktuellen Charts feststellen könne.
Vinyl wieder nachgefragt
Dass auch die Schallplatte eine Renaissance erlebt, zeigte der Pforzheimer Händler Karlheinz Mönch im Kulturhallenfoyer mit kistenweise gut erhaltenem Vinyl und Neuauflagen. „Das ist einfach ein ganz anderes Gefühl, eine Platte aufzulegen. Da muss man noch richtig dabei sein“, stellte Christopher Klopp aus Singen fest, der mit einem alten Plattenspieler das Sammeln neu begonnen hat. Mit Freunden kam er auch dieses Mal spontan beim Bluesfest vorbei: „In diesem Jahr sind die Bands schön peppig.“
Julian Zachmann
2016
Bluesfest in Remchingen begeistert das Publikum
Könner am Werk
(Pforzheimer Zeitung)
Könner am Werk
(Pforzheimer Zeitung)
Musik ist nur ein kleines Echo im Leben“, sagt Zed Mitchell ein paar Minuten vor seinem Auftritt beim Remchinger Bluesfest im Gespräch mit der „Pforzheimer Zeitung“. Lässig steht er hinter der Bühne der Remchinger Kulturhalle. Aufgeregt scheint er nicht zu sein. Muss er auch nicht. Schließlich zählt Mitchell zu den bekanntesten Gitarristen in Europa, spielte unter anderem schon für Deep Purple, Joe Cocker, Santana und den legendären B.B. King.
Seine Gitarre ist im Soundtrack von „Indiana Jones“ zu hören, und Künstler wie Eros Ramazotti oder Natalie Cole haben ihn schon für ihre Studioaufnahmen gebucht. Innerhalb der vergangenen vier Jahre hat er vier eigene CDs aufgenommen. „Jedes Jahr eine“, sagt er und grinst.
In seiner Musik besinnt sich Zed Mitchell auf das wirklich Wichtige. So hat er zum Beispiel nur fünf Gitarren auf der Bühne. „Mehr brauche ich nicht“, meint er, „ich brauche nur Liebe und Musik, aber das kann man nicht kaufen.“ Ein richtiger Künstler zu sein, könne man eben nicht lernen. Seinen Musikstil bezeichnet er selbst als „Bluesy Rock“. Blues allein, das sei ihm dann doch zu langweilig, erklärt Mitchell. „Aber beim Rock, da passiert etwas.“ Was er damit meint, bekommt das Publikum in der Remchinger Kulturhalle schnell zu spüren: Bei ihrem Auftritt vermischen Zed Mitchell und seine Band die Elemente des traditionellen Blues mit harten Gitarrenriffs und schaffen so eine ganz eigene musikalische Sprache, die in keine Schublade passen will.
Ein Virtuose am Instrument
Seine Gitarre hat er im Griff und lotet immer wieder die Grenzen seines Instruments aus. Seine erdige Stimme vermittelt Gefühle – vor allem in den Balladen, von denen er an diesem Abend leider viel zu wenige spielt. Auf dem Programm stehen fast nur Lieder aus seiner eigenen Feder. Sie tragen vielsagende Titel wie „Blue Heart“ (Blaues Herz), „Springtime in Paris“ (Frühling in Paris) oder „Tears of Blue“ (Blaue Tränen).
Neben ihm auf der Bühne steht sein Sohn Ted, der schon als Kind erste musikalische Erfolge feierte. Mit ihm wechselt er sich in den Soloparts ab. Mal hält er sich dezent im Hintergrund und lässt den Junior gewähren, mal prescht er selbst nach vorne. Die beiden sind ein eingespieltes Team, machen Scherze mit dem Publikum und fordern nicht nur zum Mitsingen auf, sondern geben gleich charmant Gesangsunterricht.
Zed Mitchell ermahnt seine Zuhörer auch schon mal zur Ruhe, beklagt sich grinsend über den Alkoholgehalt des hiesigen Bieres und verschwindet mit seiner Gitarre hinter der Bühne, um dann plötzlich im Zuschauerraum wieder aufzutauchen. Seine lässige Art kommt bei den Leuten an, die immer wieder viel Applaus spenden. Den erhält auch die „Bunch Bluesband“, die mit Michael Plener an der Gitarre, Christian Fischer an Bass und Gesang und Jörg Mattern am Schlagzeug auf der Bühne steht.
Sie eröffnen den Abend, sind weniger bekannt und haben es allein schon deshalb viel schwerer. Aber sie machen ihre Sache gut, auch wenn der Funke aufs Publikum manchmal nicht so recht überspringen will. Auch sie spielen eine moderne Form des Blues, die viel Rockiges an sich hat.
Mit seiner rauchigen Stimme schmettert Christian Fischer dem Publikum vor allem Bekanntes entgegen, während Energiebündel Plener sich an der Gitarre ebenfalls in Hochform präsentiert und ihr hervorragende Soli entlockt. Von ihren Zuhörern erhalten die drei vollkommen zu Recht immer wieder viel Applaus.
Text und Foto: Nico Roller
Zwischen Landstraße und Bar
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DER KOJAK DES BLUES Zed Mitchell begeistert mit seinem Sohn Ted Mitchell (links), Bassist Alex Felder und Schlagzeuger Peter Hensen das Remchinger Publikum.
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Zwei renommierte Bands lockten die Besucher am Samstag zum zwölften Remchinger Bluesfest in der Remchinger Kulturhalle. „The Bunch Bluesband“ bildete den Auftakt. Wenn Christian Fischer am Longscale Bass seine tiefe, rauchige Stimme erklingen lässt, hat man das Gefühl, in einem 700-PS-Truck über die Landstraße zu fahren. Michael Plener begleitete ihn hierbei mit seinem außergewöhnlichen Gitarrenstil und öffnete mit sattem, klarem und druckvollem Spiel die Bluesherzen der Anwesenden.
Der Blues ist nicht nur eine Musikrichtung, er ist ein Lebensgefühl. Niemals war kraftvolle und markante Musik gleichzeitig so lässig und entspannt. Das zeigt sich auch darin, dass der Gitarrist zwischen den Liedern nicht etwa zur Wasserflasche, sondern zu einem Glas Rotwein greift. Dies ist noch Musik mit Substanz und Seele. Das sehen auch die Zuschauer so und wippen ekstatisch mit dem Bein. Einige schunkeln sogar hin und her und versuchen sich zu erinnern, wie man tanzt und der inneren Freude nach außen Ausdruck verleiht.
Den zweiten Teil des Abends übernahm die „Zed Mitchell Band“. Hier zeigt sich nun eine andere Richtung des Blues. Sie wirkt leichter mit einem weniger dominierenden Bass. Das Rustikale und Urgewaltige weicht dem Geordneten und Strukturierten. Plötzlich befindet sich der Hörer nicht mehr auf der Landstraße, sondern in einer New Yorker Bar und trinkt einsam einen Scotch. Bandleader Zed Mitchell bindet das Publikum von Anfang an ins Geschehen ein und lässt die Zuhörer mitsingen. Was am Anfang noch gewöhnungsbedürftig ist, klingt nach der vierten Wiederholung richtig gut. Während sein Sohn Ted weiterhin die Gitarre bearbeitet, verlässt Vater Zed die Bühne. Kurze Zeit später öffnet sich eine der Saaltüren und da steht er. Der Kojak des Blues. Glattrasierter Schädel, Lederkluft und die Gitarre umgeschnallt. Er mischt sich unters Volk, stellt sich der anwesenden Damenwelt persönlich vor und tanzt ein wenig mit ihnen. Nachdem er lässig den Saal durchquert hat, schreitet er zurück zur Bühne, dreht sich um und beginnt, das Publikum zu dirigieren.
Einen beherzten Sprung auf die Bühne später, sind Vater und Sohn wieder vereint. Zusammen mit Alex Felder am Bass und Peter Hensen am Schlagzeug bringen sie dem Publikum jedoch nicht nur den klassischen Blues näher. Man merkt deutlich, dass Zed Mitchell ursprünglich in der Rockmusik zu Hause war. Im Laufe der Jahre hat er durch die Vermischung von Rock und Blues einen ganz eigenen Powerblues kreiert.
Die Besucher bekamen mit weit über drei Stunden Musik wahrlich etwas fürs Geld geboten.
Text und Foto: Ron Teeger
2015
Nur gut, dass es Freunde gibt. Sonst hätten die Besucher des Remchinger Bluesfests am Samstagabend echt etwas verpasst, nachdem der Tour-Bus von Johnny Rieger und seinen Bandkollegen mitten auf der Strecke von der Südpfalz zur Kulturhalle stehen geblieben war – und das junge Blues-Trio „mit leeren Wein- und Schnapsflaschen und nur noch einem kleinen Päckchen Erdnüssen“ einen anderen Weg suchen musste. Aber sie kamen dennoch an und sorgten für Stimmung.
„Bewegt Euch“
„Der Tag der Deutschen Einheit ist für die meisten ein bewegender Tag – also bewegt Euch“, fordern der knapp über 30-jährige Gitarrist und Sänger sowie Schlagzeuger Michael Jochum und Bassist Patrick Morio auf. „Ihr dürft schreien, denn ihr müsst bedenken: Wir sind auf jeden Fall unter uns!“Ihr neuer Song „Break out“ hat die Stille im Publikum schnell gebrochen und getreu dem Motto des aktuellen Albums „Come closer“ lassen sich das die knapp über 100 Zuschauer kein zweites Mal sagen, klatschen in die Hände und können bald selbst mitsingen. Für tosenden Applaus sorgt Riegers 13-jährige Gitarren- und Gesangsschülerin Ida Hieb mit ihrem gekonnten Gastauftritt.
Während in der Pause die regionale Bluesband „Pickup the Harp“ im Foyer der Kulturhalle für Stimmung sorgt, machen sich Sängerin Meena Cryle und die „Chris Fillmore Band“ bereit für schlagkräftige Frauenpower gepaart mit einfühlsamen Männermelodien. „Griaß eich“, ruft die Frontfrau der österreichischen Gruppe, die sich schon in weiten Teilen Europas und der USA einen Namen gemacht hat, in den dunklen Zuschauerraum, „Ihr seid ein bisschen weit weg, dabei mag ich es gern, wenn ich euch anschauen kann!“ Mal mit Rock-, mal mit Country-Akzenten begleitet vom Multi-Instrumentalisten und Liedermacher Chris Fillmore, Bassistin Marlene Lacherstorfer und Schlagzeuger Franky Cortez bietet sie im ersten Song sogleich den eigenen Ehemann – „for free“. Wie ein Rohdiamant schleift sich ihre markante Stimme in die Herzen des Publikums, das selbst nach „Enough is enough“ noch nicht genug hat.
„Am Blues gefällt mir vor allem die Ausdrucksstärke, die Gefühle, die die Höhen und Tiefen des Lebens beschreiben“, sagt der Mann, der beim Gaildorfer Bluesfest und in Fachzeitschriften auf die beiden Bands aufmerksam geworden ist und sie in die Kulturhalle gebracht hat: Kuno Epple, Bassist der legendären regionalen Summerfield-Bluesband, hat mit seiner Ehefrau Ursula bereits zum elften Mal das Remchinger Bluesfest organisiert und einmal mehr bewiesen, dass diese Musikrichtung, die sich mitunter auf drei Akkorde reduzieren lässt, auch noch heute viel zu bieten hat. Musik verbindet – und so stellen sich Kuno Epple und die beiden Bands am Ende alle gemeinsam auf die Bühne und geben dem Publikum einen gefühlsvoll-ausdrucksstarken Abschied für den Nachhauseweg.
Text und Foto: Julian Zachmann
„Bewegt Euch“
„Der Tag der Deutschen Einheit ist für die meisten ein bewegender Tag – also bewegt Euch“, fordern der knapp über 30-jährige Gitarrist und Sänger sowie Schlagzeuger Michael Jochum und Bassist Patrick Morio auf. „Ihr dürft schreien, denn ihr müsst bedenken: Wir sind auf jeden Fall unter uns!“Ihr neuer Song „Break out“ hat die Stille im Publikum schnell gebrochen und getreu dem Motto des aktuellen Albums „Come closer“ lassen sich das die knapp über 100 Zuschauer kein zweites Mal sagen, klatschen in die Hände und können bald selbst mitsingen. Für tosenden Applaus sorgt Riegers 13-jährige Gitarren- und Gesangsschülerin Ida Hieb mit ihrem gekonnten Gastauftritt.
Während in der Pause die regionale Bluesband „Pickup the Harp“ im Foyer der Kulturhalle für Stimmung sorgt, machen sich Sängerin Meena Cryle und die „Chris Fillmore Band“ bereit für schlagkräftige Frauenpower gepaart mit einfühlsamen Männermelodien. „Griaß eich“, ruft die Frontfrau der österreichischen Gruppe, die sich schon in weiten Teilen Europas und der USA einen Namen gemacht hat, in den dunklen Zuschauerraum, „Ihr seid ein bisschen weit weg, dabei mag ich es gern, wenn ich euch anschauen kann!“ Mal mit Rock-, mal mit Country-Akzenten begleitet vom Multi-Instrumentalisten und Liedermacher Chris Fillmore, Bassistin Marlene Lacherstorfer und Schlagzeuger Franky Cortez bietet sie im ersten Song sogleich den eigenen Ehemann – „for free“. Wie ein Rohdiamant schleift sich ihre markante Stimme in die Herzen des Publikums, das selbst nach „Enough is enough“ noch nicht genug hat.
„Am Blues gefällt mir vor allem die Ausdrucksstärke, die Gefühle, die die Höhen und Tiefen des Lebens beschreiben“, sagt der Mann, der beim Gaildorfer Bluesfest und in Fachzeitschriften auf die beiden Bands aufmerksam geworden ist und sie in die Kulturhalle gebracht hat: Kuno Epple, Bassist der legendären regionalen Summerfield-Bluesband, hat mit seiner Ehefrau Ursula bereits zum elften Mal das Remchinger Bluesfest organisiert und einmal mehr bewiesen, dass diese Musikrichtung, die sich mitunter auf drei Akkorde reduzieren lässt, auch noch heute viel zu bieten hat. Musik verbindet – und so stellen sich Kuno Epple und die beiden Bands am Ende alle gemeinsam auf die Bühne und geben dem Publikum einen gefühlsvoll-ausdrucksstarken Abschied für den Nachhauseweg.
Text und Foto: Julian Zachmann
2014
Bei Blues-Nacht in Remchingen geben die Bands alles und begeistern das eher kleine Publikum. Die Geste liebt er und sie passt gut zum emotionalen Blues, in dem es oft ums Verlassen werden und sich wieder Finden geht. Bei Tommy Schneller sieht es aus, als ob er mit weit ausgebreiteten Armen sagen wollte: Kommt in meine Arme. Und das tun die gut 100 Zuhörer Samstagnacht in der Remchinger Kulturhalle gern. Nur zu gern – wenn auch in übertragenem Sinn.
An die musikalische Brust dieses Blues-Genies werfen sie sich, genießen den Höhepunkt des diesjährigen zehnten Blues-Fests mit offenen Ohren, offenem Herzen und teilweise auch mit bewegtem Fuße. Bereits bei der Vorgruppe ist die erste Luftgitarre zu sehen. Im Halbdunkel der Halle, die um der Gemütlichkeit willen verkleinert wurde, aber nur im hinteren Drittel ein paar Stuhlreihen birgt, kann man sich ja auch mal ohne Weiteres etwas gehen lassen. Muss man ja fast angesichts einer reichen Blues-Fülle, die auch dieses Mal wieder geboten wird. Natürlich gehören da auch mal wieder die Lokalmatadoren dazu und das ist auch gut so, feiert die Remchinger „Summerfield-Bluesband“ doch ihren 40. Geburtstag. Zwar hat sich der namensgebende Brite Les Summerfield mit 75 Jahren von der Band verabschiedet – das war 2006 – doch sein Blues-Geist schwebt immer noch über der Truppe, die auch an diesem Abend alles gibt. Manfred Rochel singt, als ob sein Leben davon abhinge, Paul Louis an der Bluesharp müsste eigentlich Pflaster auf seine Lippen benötigen, nach diesem Einsatz. Und auch der Rest der Band ist kein bisschen müde. Kuno Epple und Wolfgang Siebler, die 1974 die Band gründeten und zudem mit dem Blues-Fest einen neuen Pflock der Musikalität in Remchingen einschlugen, haben damit genau das Richtige getan. Auch wenn am Samstag gerade mal gut 100 Zuhörer da sind, von den sonst üblichen knapp 200. Aber die haben Spaß und das sogar auch in der Pause. Denn als die Halle geöffnet wird, um die ersten Gäste einzulassen, steht darunter auch ein Trio, das seine Instrumente im Schlepptau hat und fragt, ob man nicht die Pause akustisch verschönern dürfe. Man darf und so bekommen die Gäste Kenntnis von „Pickup The Harp“ aus der Ecke Keltern/Pforzheim/Waldbronn, die nicht nur rhythmische Klatscher und jede Menge Applaus als Dankeschön für den äußerst gelungenen Pausenfüller bekommen, sondern auch gleich noch Werbung für ihr Konzert am 15. November im Goldenen Anker in Berghausen (Pfinztal) machen.
Den Übergang zwischen „Summerfield-Bluesband“ und „Tommy Schneller & Band“ haben die Jungs also prima hinbekommen und der Stargast, der Osnabrücker Tommy Schneller, findet ein äußerst durchgelockertes Publikum vor. Das allerdings noch zu weit weg ist. Räumlich gesehen.Und so bittet er darum, man möge doch etwas näher treten. Ins Dunkle hinein spielen ohne Blickkontakt, das schmeckt ihm nicht. Und dann kann man nur noch staunen über die Band mit den zwei German Blues Awards in der Tasche: Mit einer flockig-lockeren Leichtigkeit entführen sie in die Welt des Blues. Auch die anspruchsvollsten Passagen, sie klingen wie ein Griff in Schlagsahne.
Und dazwischen erzählt Tommy Schneller gern noch die Geschichte seiner Putzfrau, die ihn allein gelassen habe. Das wiederum hat ihn zu dem Lied „Cleaning Lady Blues“ veranlasst. Welche Putzfrau kann schon von sich behaupten, dass ein Blues-Star ihr ein Lied gewidmet hat.
Text und Foto: Susanne Roth
An die musikalische Brust dieses Blues-Genies werfen sie sich, genießen den Höhepunkt des diesjährigen zehnten Blues-Fests mit offenen Ohren, offenem Herzen und teilweise auch mit bewegtem Fuße. Bereits bei der Vorgruppe ist die erste Luftgitarre zu sehen. Im Halbdunkel der Halle, die um der Gemütlichkeit willen verkleinert wurde, aber nur im hinteren Drittel ein paar Stuhlreihen birgt, kann man sich ja auch mal ohne Weiteres etwas gehen lassen. Muss man ja fast angesichts einer reichen Blues-Fülle, die auch dieses Mal wieder geboten wird. Natürlich gehören da auch mal wieder die Lokalmatadoren dazu und das ist auch gut so, feiert die Remchinger „Summerfield-Bluesband“ doch ihren 40. Geburtstag. Zwar hat sich der namensgebende Brite Les Summerfield mit 75 Jahren von der Band verabschiedet – das war 2006 – doch sein Blues-Geist schwebt immer noch über der Truppe, die auch an diesem Abend alles gibt. Manfred Rochel singt, als ob sein Leben davon abhinge, Paul Louis an der Bluesharp müsste eigentlich Pflaster auf seine Lippen benötigen, nach diesem Einsatz. Und auch der Rest der Band ist kein bisschen müde. Kuno Epple und Wolfgang Siebler, die 1974 die Band gründeten und zudem mit dem Blues-Fest einen neuen Pflock der Musikalität in Remchingen einschlugen, haben damit genau das Richtige getan. Auch wenn am Samstag gerade mal gut 100 Zuhörer da sind, von den sonst üblichen knapp 200. Aber die haben Spaß und das sogar auch in der Pause. Denn als die Halle geöffnet wird, um die ersten Gäste einzulassen, steht darunter auch ein Trio, das seine Instrumente im Schlepptau hat und fragt, ob man nicht die Pause akustisch verschönern dürfe. Man darf und so bekommen die Gäste Kenntnis von „Pickup The Harp“ aus der Ecke Keltern/Pforzheim/Waldbronn, die nicht nur rhythmische Klatscher und jede Menge Applaus als Dankeschön für den äußerst gelungenen Pausenfüller bekommen, sondern auch gleich noch Werbung für ihr Konzert am 15. November im Goldenen Anker in Berghausen (Pfinztal) machen.
Den Übergang zwischen „Summerfield-Bluesband“ und „Tommy Schneller & Band“ haben die Jungs also prima hinbekommen und der Stargast, der Osnabrücker Tommy Schneller, findet ein äußerst durchgelockertes Publikum vor. Das allerdings noch zu weit weg ist. Räumlich gesehen.Und so bittet er darum, man möge doch etwas näher treten. Ins Dunkle hinein spielen ohne Blickkontakt, das schmeckt ihm nicht. Und dann kann man nur noch staunen über die Band mit den zwei German Blues Awards in der Tasche: Mit einer flockig-lockeren Leichtigkeit entführen sie in die Welt des Blues. Auch die anspruchsvollsten Passagen, sie klingen wie ein Griff in Schlagsahne.
Und dazwischen erzählt Tommy Schneller gern noch die Geschichte seiner Putzfrau, die ihn allein gelassen habe. Das wiederum hat ihn zu dem Lied „Cleaning Lady Blues“ veranlasst. Welche Putzfrau kann schon von sich behaupten, dass ein Blues-Star ihr ein Lied gewidmet hat.
Text und Foto: Susanne Roth
2013Virtuose Musiker mit sattem Sound (Pforzheimer Kurier)
Zuhörer erleben beim gut besuchten Remchinger Bluesfest drei Stunden exzellente Musik
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MAL SOFT, MAL FETZIG: Beim 9. Remchinger Bluesfest zogen zwei starke Bands alle Register. Den Auftakt machte die „Feelin’ Good Bluesband“ aus dem Stuttgarter Raum (Foto), dann sorgte „Richie Arndt & the Bluenatics“ für Furore. Foto: Wacker
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Gut drei Stunden
mit exzellenter Musik erlebten die Zuhörer am Samstagabend beim 9. Remchinger
Bluesfest in der gut besuchten Kulturhalle. Den Beginn machte die „Feelin’ Good
Bluesband“ aus dem Stuttgarter Raum. Martin Kade, Gitarrist und Sänger, Stefan „Mad
Piano“ Zenner am elektrischen Klavier, Nick Deeg am Bass und Hans Madlinger am
Schlagzeug hatten als „Special Guest“ Hartmut Dietrich mit seiner Mundharmonika
dabei, der wenn es sein musste auch als Sänger einsprang. Die fünf Musiker
spielten klassische Oldies, neben anderen „Rock me Baby“ von B. B. King,
„Walking Blues“ von Robert Johnson und „Tell me Mama“ von Little Walter.
Besonders reizvoll waren die diversen Soli, gerade bei Little Walter gab es
einen sehr schönen Instrumentalpart von Hartmut Dietrich mit seiner
Mundharmonika. Bei B. B. King wurde er ganz virtuos von der Gitarre begleitet.
Bei Stefan „Mad Piano“ Zenner war sehr gut der Blues- und Boogiepianist zu
hören, und Martin Kade erinnerte zusammen mit der Mundharmonika ab und zu an
Muddy Waters.
Die Stücke waren durchgehend melodiös, auch wenn ab und zu der Rock ’n’ Roll vorbeischaute. Bei dem Song, von dem die Band ihren Namen bezog („I feel so good“), durfte oder sollte das Publikum mitwirken, was nach etwas zaghaftem Beginn auch sehr gut funktionierte. Erst nach einem schönen Blues als Zugabe schloss der erste Teil.
Um einige Dezibel lauter war der folgende Teil mit „Richie Arndt & the Bluenatics“. Schon aufgrund der Besetzung war ein deutlicher Unterschied zu der vorhergehenden Gruppe: Richie Arndt (Leadgitarre und Sänger), Jens- Ulrich Handreka (Bassgitarre und Sänger) und Frank Boestfleisch (Schlagzeuger und gelegentlich ebenfalls Sänger). Ihr spezieller Gast war „Wolfman“ Volker Kunschner mit der Hammondorgel. Die Band spielte einige ihrer auf CD aufgenommenen Titel und Stücke eines ihrer Vorbilder: Rory Gallagher. Die beiden Gitarristen beherrschten ihre Instrumente perfekt und spielten und sangen genauso gut zusammen. In den Stücken gab es immer wieder größere Soli für alle, einschließlich eines gut fünf Minuten dauernden Solo des Drummers, während die anderen solange die Bühne verließen. Gemächlich kam dann der Bassgitarrist wieder und durfte dafür auch ein längeres Solo spielen. Dann fanden sich die beiden anderen ein und alle beendeten das Stück gemeinsam. In ihren stark rhythmischen Interpretationen fanden sich Blues, Rock ‘n’ Roll und Country-Anklänge. „Wolfman“ zeigte mit der Hammondorgel einige bemerkenswerte und extrem klingende Soli, streute auch mal neben anderen Zitaten „Hänschen klein“ ein, passte sich aber gut an die anderen an. Der Clou war allerdings sein Handstand auf der Orgel bei der letzten der beiden Zugaben, die unter großem Applaus beide Bands gemeinsam spielten.
Text: Christian
Die Stücke waren durchgehend melodiös, auch wenn ab und zu der Rock ’n’ Roll vorbeischaute. Bei dem Song, von dem die Band ihren Namen bezog („I feel so good“), durfte oder sollte das Publikum mitwirken, was nach etwas zaghaftem Beginn auch sehr gut funktionierte. Erst nach einem schönen Blues als Zugabe schloss der erste Teil.
Um einige Dezibel lauter war der folgende Teil mit „Richie Arndt & the Bluenatics“. Schon aufgrund der Besetzung war ein deutlicher Unterschied zu der vorhergehenden Gruppe: Richie Arndt (Leadgitarre und Sänger), Jens- Ulrich Handreka (Bassgitarre und Sänger) und Frank Boestfleisch (Schlagzeuger und gelegentlich ebenfalls Sänger). Ihr spezieller Gast war „Wolfman“ Volker Kunschner mit der Hammondorgel. Die Band spielte einige ihrer auf CD aufgenommenen Titel und Stücke eines ihrer Vorbilder: Rory Gallagher. Die beiden Gitarristen beherrschten ihre Instrumente perfekt und spielten und sangen genauso gut zusammen. In den Stücken gab es immer wieder größere Soli für alle, einschließlich eines gut fünf Minuten dauernden Solo des Drummers, während die anderen solange die Bühne verließen. Gemächlich kam dann der Bassgitarrist wieder und durfte dafür auch ein längeres Solo spielen. Dann fanden sich die beiden anderen ein und alle beendeten das Stück gemeinsam. In ihren stark rhythmischen Interpretationen fanden sich Blues, Rock ‘n’ Roll und Country-Anklänge. „Wolfman“ zeigte mit der Hammondorgel einige bemerkenswerte und extrem klingende Soli, streute auch mal neben anderen Zitaten „Hänschen klein“ ein, passte sich aber gut an die anderen an. Der Clou war allerdings sein Handstand auf der Orgel bei der letzten der beiden Zugaben, die unter großem Applaus beide Bands gemeinsam spielten.
Text: Christian
2012
Mit „Viva Las Vegas“ feiert
Elvis fröhliche Urstände – und beim Bluesfest in Remchingen ist plötzlich Party
statt Rhythm ‘n‘ Blues angesagt. Das Publikum feiert den – optisch eher Van
Morrison ähnelnden – „King“-Imitator aus Stuttgart wie einen König. Und die
glänzend dargebotenen Songs „Fever“, „In The Ghetto“ und „Suspicious Minds“ des
Gast-Elvis‘ der Band „Dr. Mablues & The Detail Horns“ gleich mit.
„Mablues“-Gitarrist Martin Hofbauer fällt beim schlagartigen Auftrumpfen der
Trommel in „Fever“ wie vom Blitz getroffen um, und die „Detail Horns“ – Henry
Heinrich (Trompete), Boris Hartmann (Saxofon) und Micha S. Forstner
(Bariton-Saxofon) – streuen immer wieder brillante Bläser-Sätze und gestochen
scharfe Fill-Ins ein.
Den elvisfreien Teil des Konzerts bestreitet die achtköpfige Kultband aus Stuttgart mit Eigenkompositionen wie „Running And Hiding“ oder „Reason To Moan“, in deren Zentrum die an den jungen Stevie Winwood erinnernde Soul-Stimme von Gitarrist und Arrangeur Gaz steht. Um Haupteslänge überragt Bassmann Thomas Mathesson die „Frontline“, dahinter wirbelt Tommy K. am Schlagzeug und Steff Illing fegt über die Tasten der Keyboards.
Wesentlichen Anteil am Erfolg des diesjährigen Remchinger Bluesfests haben auch die fünf gestandenen Musiker der Vorgruppe „The Bluesmen“ aus Bretten: Manfred Rochel (Gesang und Rhythmusgitarre), die Brüder Helmut und Gerd Markowetz (Gitarre und Bass) sowie Jogi Link an Orgel und Piano und Hansi Klees (Schlagzeug).
Das eher rockige Repertoire der Bluesman reicht von den „Allman Brothers“ bis hin zu „Z.Z. Top“. Beim Leon Russel-Klassiker „Delta Lady“ – Sangeskollegin Rita Coolidge gewidmet – dreht Sänger Rochel richtig auf, bei „Stormy Monday“ überragt die Hammond Orgel. Gitarre und Bass harmonieren so perfekt, wie es vielleicht nur bei Brüdern, die gemeinsam zur Musik gekommen sind, der Fall sein kann. Weitere Höhepunkte sind B. B. Kings „The Thrill Is Gone“ und der als Zugabe in hard ‘n‘ heavy-Manier zelebrierte Rock-Song „White Room“ von „Cream“. Beide Bands werden vom Remchinger Publikum an diesem Abend mit viel Applaus belohnt.
Text: Robin Daniel Frommer
Den elvisfreien Teil des Konzerts bestreitet die achtköpfige Kultband aus Stuttgart mit Eigenkompositionen wie „Running And Hiding“ oder „Reason To Moan“, in deren Zentrum die an den jungen Stevie Winwood erinnernde Soul-Stimme von Gitarrist und Arrangeur Gaz steht. Um Haupteslänge überragt Bassmann Thomas Mathesson die „Frontline“, dahinter wirbelt Tommy K. am Schlagzeug und Steff Illing fegt über die Tasten der Keyboards.
Wesentlichen Anteil am Erfolg des diesjährigen Remchinger Bluesfests haben auch die fünf gestandenen Musiker der Vorgruppe „The Bluesmen“ aus Bretten: Manfred Rochel (Gesang und Rhythmusgitarre), die Brüder Helmut und Gerd Markowetz (Gitarre und Bass) sowie Jogi Link an Orgel und Piano und Hansi Klees (Schlagzeug).
Das eher rockige Repertoire der Bluesman reicht von den „Allman Brothers“ bis hin zu „Z.Z. Top“. Beim Leon Russel-Klassiker „Delta Lady“ – Sangeskollegin Rita Coolidge gewidmet – dreht Sänger Rochel richtig auf, bei „Stormy Monday“ überragt die Hammond Orgel. Gitarre und Bass harmonieren so perfekt, wie es vielleicht nur bei Brüdern, die gemeinsam zur Musik gekommen sind, der Fall sein kann. Weitere Höhepunkte sind B. B. Kings „The Thrill Is Gone“ und der als Zugabe in hard ‘n‘ heavy-Manier zelebrierte Rock-Song „White Room“ von „Cream“. Beide Bands werden vom Remchinger Publikum an diesem Abend mit viel Applaus belohnt.
Text: Robin Daniel Frommer
2011
7. Remchinger Bluesfest (Pforzheimer Kurier)
Vier Wochen vor seinem
80.Geburtstag zog es Les Summerfield, nach dem die Bluesband benannt
ist, noch einmal auf die Bühne um tatkräftig mitzumischen.
Ein Fest für alle Bluesfans wurde das dreieinhalbstündige Konzert in der Remchinger Kulturhalle. Rund 180 Fans kamen zum 7. Remchinger Bluesfest, das der Remchinger Gitarrist Wolfgang Siebler organisiert und moderiert hatte. Die Fans freuten sich auf ein Wiedersehen mit Les Summerfield, dem Namensgeber der Summerfield Bluesband. Vor gut fünf Jahren hatte sich der Sänger und Harp-Spieler vom Publikum verabschiedet. Aber die Lust auf Blues und die Sehnsucht nach seinen Musikern trieb den Briten vier Wochen vor seinem 80. Geburtstag wieder auf die Bühne. Mit herzlichem Applaus dankte es ihm das Publikum. Es juckte den Senior schon bei den ersten Takten gewaltig in den Beinen, die in weißen Sportschuhen steckten.
Seit über 35 Jahren begeistert Blues die Musiker der Summerfield Bluesband. Aus der einstigen Formation sind die Gründer und Urgesteine Wolfgang Siebler (Gitarre) und Kuno Epple (Bass) noch vorhanden. Beim 7. Remchinger Bluesfest spielen sie mit Wolfgang Störzer (Keyboard), Manfred Rochel (Gesang und Rhythmusgitarre), Jürgen Nietsche (Schlagzeug), Paul Louis (Mundharmonika) Norbert Rundstatler (Gesang) sowie der charismatischen Sängerin Sabine Petrich. Sie möbelte die Bluesveteranen auf und brachte Dynamik und Pfiff ins Konzert. „Les Summerfield ist immer für eine Überraschung gut“, sagte Siebler hinter der Bühne. Wir haben auf seinen Soloeinsatz mit der Mundharmonika gewartet, er hob nur die Hand und gab einem anderen den Einsatz. Plötzlich hob er die Hand wieder, zog seine Mundharmonika aus der Hosentasche und legte ganz cool los.“ Siebler gab dem Blues zur Erheiterung der Fans eine neue Definition: „Blues ist so, wie wenn einem Mann die Frau davon gelaufen ist und der Mann ist trotzdem traurig.“ Doch zum traurig sein gab es beim Konzert keinen Anlass. Viel Spielfreude und Liebe zum Blues ließ den berühmten Funken schnell auf die Fangemeinde überspringen, die an den Stehtischen im Takt wippten oder auf der Stelle im Halbkreis vor der Bühne tanzten. Auch die Sitzenden konnten sich dem Takt nicht entziehen.
So war das dann auch nach der Pause bei der Tübinger Bluesrock Formation Black Cat Bone mit der stimmgewaltigen Frontlady Tanja Telschow. Gunter Richter (Gitarre) Linus Wahl (Piano) Stephan Wegner (Bass) und Uli Wagner (Schlagzeug) machten Musik, die in die Beine, in den Kopf und vor allem ins Herz ging. Mit gitarrenlastigem Bluesrock, dynamisch gespielten Grooves und eindrucksvollen Soli demonstrierten sie, wie vielseitig und aktuell Blues klingen kann. Zum Abschluss traten die beiden Band wie bei jedem Bluesfest gemeinsam auf die Bühne und spielten nach der Zugabe das Abschiedslied: „Key to the Highway“.
Hinter der Bühne ging es fast familiär zu. „Es ist beachtlich und erfreulich, dass selbst Shepers aus Belgien und Rundstatler aus Darmstadt zu den Proben vor dem Konzert kommen“, freute sich Siebler. „Der Rest der Truppe kommt aus dem Schwabenland“, so Siebler. „Bei uns hat die Chemie sofort gepasst“, sagte Uli Wagner, Schlagzeuger der Black Cat Bone. Sieblers Frau Andrea erwies sich als hervorragende Gastgeberin und verwöhnte die Musiker vor dem Konzert mit selbst zubereitetem, zartem Schweinekrustenbraten zu Kartoffelgratin und Salaten. Sie verriet, ihr Mann spiele jeden Abend Blues auf der Gitarre zum Abschalten und Entspannen. „Mein Lieblingslied ist „Stormy Monday“, sagte Siebler. Wenn er nicht spielen könnte, wäre er unzufrieden, sagte seine Frau. Aber er kümmere sich auch um den Teich mit den Kois und achte drauf, dass es dem Kater gut geht.
Text und Bild: Waltraud Günther
Ein Fest für alle Bluesfans wurde das dreieinhalbstündige Konzert in der Remchinger Kulturhalle. Rund 180 Fans kamen zum 7. Remchinger Bluesfest, das der Remchinger Gitarrist Wolfgang Siebler organisiert und moderiert hatte. Die Fans freuten sich auf ein Wiedersehen mit Les Summerfield, dem Namensgeber der Summerfield Bluesband. Vor gut fünf Jahren hatte sich der Sänger und Harp-Spieler vom Publikum verabschiedet. Aber die Lust auf Blues und die Sehnsucht nach seinen Musikern trieb den Briten vier Wochen vor seinem 80. Geburtstag wieder auf die Bühne. Mit herzlichem Applaus dankte es ihm das Publikum. Es juckte den Senior schon bei den ersten Takten gewaltig in den Beinen, die in weißen Sportschuhen steckten.
Seit über 35 Jahren begeistert Blues die Musiker der Summerfield Bluesband. Aus der einstigen Formation sind die Gründer und Urgesteine Wolfgang Siebler (Gitarre) und Kuno Epple (Bass) noch vorhanden. Beim 7. Remchinger Bluesfest spielen sie mit Wolfgang Störzer (Keyboard), Manfred Rochel (Gesang und Rhythmusgitarre), Jürgen Nietsche (Schlagzeug), Paul Louis (Mundharmonika) Norbert Rundstatler (Gesang) sowie der charismatischen Sängerin Sabine Petrich. Sie möbelte die Bluesveteranen auf und brachte Dynamik und Pfiff ins Konzert. „Les Summerfield ist immer für eine Überraschung gut“, sagte Siebler hinter der Bühne. Wir haben auf seinen Soloeinsatz mit der Mundharmonika gewartet, er hob nur die Hand und gab einem anderen den Einsatz. Plötzlich hob er die Hand wieder, zog seine Mundharmonika aus der Hosentasche und legte ganz cool los.“ Siebler gab dem Blues zur Erheiterung der Fans eine neue Definition: „Blues ist so, wie wenn einem Mann die Frau davon gelaufen ist und der Mann ist trotzdem traurig.“ Doch zum traurig sein gab es beim Konzert keinen Anlass. Viel Spielfreude und Liebe zum Blues ließ den berühmten Funken schnell auf die Fangemeinde überspringen, die an den Stehtischen im Takt wippten oder auf der Stelle im Halbkreis vor der Bühne tanzten. Auch die Sitzenden konnten sich dem Takt nicht entziehen.
So war das dann auch nach der Pause bei der Tübinger Bluesrock Formation Black Cat Bone mit der stimmgewaltigen Frontlady Tanja Telschow. Gunter Richter (Gitarre) Linus Wahl (Piano) Stephan Wegner (Bass) und Uli Wagner (Schlagzeug) machten Musik, die in die Beine, in den Kopf und vor allem ins Herz ging. Mit gitarrenlastigem Bluesrock, dynamisch gespielten Grooves und eindrucksvollen Soli demonstrierten sie, wie vielseitig und aktuell Blues klingen kann. Zum Abschluss traten die beiden Band wie bei jedem Bluesfest gemeinsam auf die Bühne und spielten nach der Zugabe das Abschiedslied: „Key to the Highway“.
Hinter der Bühne ging es fast familiär zu. „Es ist beachtlich und erfreulich, dass selbst Shepers aus Belgien und Rundstatler aus Darmstadt zu den Proben vor dem Konzert kommen“, freute sich Siebler. „Der Rest der Truppe kommt aus dem Schwabenland“, so Siebler. „Bei uns hat die Chemie sofort gepasst“, sagte Uli Wagner, Schlagzeuger der Black Cat Bone. Sieblers Frau Andrea erwies sich als hervorragende Gastgeberin und verwöhnte die Musiker vor dem Konzert mit selbst zubereitetem, zartem Schweinekrustenbraten zu Kartoffelgratin und Salaten. Sie verriet, ihr Mann spiele jeden Abend Blues auf der Gitarre zum Abschalten und Entspannen. „Mein Lieblingslied ist „Stormy Monday“, sagte Siebler. Wenn er nicht spielen könnte, wäre er unzufrieden, sagte seine Frau. Aber er kümmere sich auch um den Teich mit den Kois und achte drauf, dass es dem Kater gut geht.
Text und Bild: Waltraud Günther
Kann eine Band, die ihre
Wurzeln in der Uni-Stadt Tübingen hat, als Headliner eines Bluesfestes
in Remchingen das Publikum überzeugen? Nach Ende des zum siebten Mal von
Wolfgang Siebler organisierten Konzertabends lautete die klare Antwort:
Ja, sie kann.
Die bereits Ende der 70er-Jahre gegründete Bluesformation „Black Cat Bone“ stellte in der Remchinger Kulturhalle eindrucksvoll unter Beweis, dass nicht nur Musiker aus fernen Landen den Blues im Blut haben, sondern auch Instrumentalisten und Vokalisten vom Neckarstrand durchaus mit ausdrucksstarken Titeln zu überzeugen wissen – sogar wenn sie aus der eigenen Feder stammen. Es sind einerseits die versierten Instrumentalisten Gunter Richter (Gitarre), Linus Wahl (Keyboards), Stephan Weber (Bass) sowie Uli Wagner (Schlagzeug), andererseits ist es die ausdrucksstarke Frontfrau und Sängerin Tanja Telschow, die den Auftritt der Tübinger Formation zu einem Erlebnis machten. Kraftvolle, dynamische Grooves mischen sich bei „Black Cat Bone“ mit den oft eingängigen, nie aber seichten Melodien. Und die bilden die solide Basis für den Gesang von Tanja Telschow. Sie weiß dabei mit ihrer ausdrucksstarken Stimme zu betören und mitzureißen.
Markant auch die Soli von Gitarrist Gunter Richter, der mit seinem virtuosen Spiel regelmäßig Akzente setzt, ganz gleich ob es rockig rau oder aber soulig sanft zur Sache geht.
Den Geschmack der Besucher hat zuvor auch schon die „Summerfield Bluesband“ getroffen, die bereits mehrfach in der Kulturhalle zu hören war. Mit bekannten Rock- und Bluesnummern, aber auch einigen ausgewählten Preziosen, eröffnete die Formation um den inzwischen 80 Jahre alten Les Summerfield den Abend und stellte dabei vor allem eins unter Beweis: Spielfreude ist keine Frage des Alters. Auch wenn alle Mitglieder der Band längst nicht mehr ganz taufrisch sind, so war es doch einmal mehr Les Summerfield, der das Publikum singend und Bluesharp spielend in seinen Bann zog. Ob „Love Me With The Feeling“, „Route 66“, „Stormy Monday“ oder „Hit The Road Jack“ – die Zuhörer waren begeistert und spendeten eifrig den wohlverdienten Beifall.
Text und Foto: Ralf Recklies
Die bereits Ende der 70er-Jahre gegründete Bluesformation „Black Cat Bone“ stellte in der Remchinger Kulturhalle eindrucksvoll unter Beweis, dass nicht nur Musiker aus fernen Landen den Blues im Blut haben, sondern auch Instrumentalisten und Vokalisten vom Neckarstrand durchaus mit ausdrucksstarken Titeln zu überzeugen wissen – sogar wenn sie aus der eigenen Feder stammen. Es sind einerseits die versierten Instrumentalisten Gunter Richter (Gitarre), Linus Wahl (Keyboards), Stephan Weber (Bass) sowie Uli Wagner (Schlagzeug), andererseits ist es die ausdrucksstarke Frontfrau und Sängerin Tanja Telschow, die den Auftritt der Tübinger Formation zu einem Erlebnis machten. Kraftvolle, dynamische Grooves mischen sich bei „Black Cat Bone“ mit den oft eingängigen, nie aber seichten Melodien. Und die bilden die solide Basis für den Gesang von Tanja Telschow. Sie weiß dabei mit ihrer ausdrucksstarken Stimme zu betören und mitzureißen.
Markant auch die Soli von Gitarrist Gunter Richter, der mit seinem virtuosen Spiel regelmäßig Akzente setzt, ganz gleich ob es rockig rau oder aber soulig sanft zur Sache geht.
Den Geschmack der Besucher hat zuvor auch schon die „Summerfield Bluesband“ getroffen, die bereits mehrfach in der Kulturhalle zu hören war. Mit bekannten Rock- und Bluesnummern, aber auch einigen ausgewählten Preziosen, eröffnete die Formation um den inzwischen 80 Jahre alten Les Summerfield den Abend und stellte dabei vor allem eins unter Beweis: Spielfreude ist keine Frage des Alters. Auch wenn alle Mitglieder der Band längst nicht mehr ganz taufrisch sind, so war es doch einmal mehr Les Summerfield, der das Publikum singend und Bluesharp spielend in seinen Bann zog. Ob „Love Me With The Feeling“, „Route 66“, „Stormy Monday“ oder „Hit The Road Jack“ – die Zuhörer waren begeistert und spendeten eifrig den wohlverdienten Beifall.
Text und Foto: Ralf Recklies
2010
Vor der
Remchinger Kulturhalle parkte eine Citroën Gangsterlimousine aus den
1950er-Jahren, passend zur Musik beim Bluesfest, das Fans in Scharen
anlockte. Die bereits sechste Veranstaltung dieser Art, die Wolfgang
Siebler, Gitarrist der Summerfield Bluesband, organisierte, war
energiegeladen und kaum jemand konnte sich den fetzigen Rhythmen
entziehen. „Wir wollten nach dem Konzert im letzten Jahr eine größere
Pause machen“, sagte Siebler, aber der Vorsatz habe nur eine Stunde
gehalten.
Das Publikum dankte es ihm und kam noch zahlreicher als im Jahr davor. Shakin’Cats aus Karlsruhe, die Rock’n’Roll-Band mit Sänger, Harp-Spieler und Akustikgitarrist Holwlin’ Roland Bodemüller, Sir Janny am Stehbass, Long Tall Grisha an der E-Gitarre und Ritchie Bum Bum am Schlagzeug heizten mit Songs der 1950er-Jahre von Anfang an so richtig ein. Nicht nur die Musiker auch einige Tänzer kamen im Outfit der 50er Jahre mit schwarz/weißen Schuhen, karierten Hemden und weiten Hosen. Die einen wippten am Platz bei den Stehtischen, die anderen wirbelten übers Parkett vor der Bühne und tanzten zu Hits von Elvis Presley, Chuck Berry und Roy Orbison. Shakin’ Cats spannten den musikalischen Bogen vom Oldtime- zum Neo-Rock und setzten schließlich einen Kontrapunkt mit dem Tango „Buona sera Senorita“. Mit Zugaberufen holte das begeisterte Publikum die Musiker zurück auf die Bühne. Mit Siebler als Verstärkung gaben sie ihre Zugabe und leiteten über zum Blues.
Nach der Pause hieß es dann „It’s Bluestime“ mit B.B. and the Blues Shacks. Die Hildesheimer Brüder Michael Arlt (Gesang und Mundharmonika), Andreas Arlt (Gitarre) sowie Dennis Koeckstadt am Piano, Bernhard Egger am Schlagzeug und Henning Hauerken an Bassgitarre und Kontrabass machten mit viel Spielfreude echte, mitreißende Musik. Traditioneller Blues der 1940er- und 1950er-Jahre nach großen Vorbildern wie Sonny Boy Williamson oder T-Bone Walker sowie jede Menge Eigenkompositionen in diesem Stil mixten sie mit Boogie Woogie aus den 1920er-Jahren.
Wie das beim Remchinger Bluesfest so üblich ist, gingen zum Finale beide Bands und Wolfgang Siebler gemeinsam auf die Bühne und spielten Rock und Blues. Das Publikum dankte nach über dreieinhalb Stunden Musik enthusiastisch und lautstark.
Text und Foto: Waltraud Günther
Das Publikum dankte es ihm und kam noch zahlreicher als im Jahr davor. Shakin’Cats aus Karlsruhe, die Rock’n’Roll-Band mit Sänger, Harp-Spieler und Akustikgitarrist Holwlin’ Roland Bodemüller, Sir Janny am Stehbass, Long Tall Grisha an der E-Gitarre und Ritchie Bum Bum am Schlagzeug heizten mit Songs der 1950er-Jahre von Anfang an so richtig ein. Nicht nur die Musiker auch einige Tänzer kamen im Outfit der 50er Jahre mit schwarz/weißen Schuhen, karierten Hemden und weiten Hosen. Die einen wippten am Platz bei den Stehtischen, die anderen wirbelten übers Parkett vor der Bühne und tanzten zu Hits von Elvis Presley, Chuck Berry und Roy Orbison. Shakin’ Cats spannten den musikalischen Bogen vom Oldtime- zum Neo-Rock und setzten schließlich einen Kontrapunkt mit dem Tango „Buona sera Senorita“. Mit Zugaberufen holte das begeisterte Publikum die Musiker zurück auf die Bühne. Mit Siebler als Verstärkung gaben sie ihre Zugabe und leiteten über zum Blues.
Nach der Pause hieß es dann „It’s Bluestime“ mit B.B. and the Blues Shacks. Die Hildesheimer Brüder Michael Arlt (Gesang und Mundharmonika), Andreas Arlt (Gitarre) sowie Dennis Koeckstadt am Piano, Bernhard Egger am Schlagzeug und Henning Hauerken an Bassgitarre und Kontrabass machten mit viel Spielfreude echte, mitreißende Musik. Traditioneller Blues der 1940er- und 1950er-Jahre nach großen Vorbildern wie Sonny Boy Williamson oder T-Bone Walker sowie jede Menge Eigenkompositionen in diesem Stil mixten sie mit Boogie Woogie aus den 1920er-Jahren.
Wie das beim Remchinger Bluesfest so üblich ist, gingen zum Finale beide Bands und Wolfgang Siebler gemeinsam auf die Bühne und spielten Rock und Blues. Das Publikum dankte nach über dreieinhalb Stunden Musik enthusiastisch und lautstark.
Text und Foto: Waltraud Günther
2009
Ein
ergreifender Moment, Höhepunkt und Abschluss eines außergewöhnlichen
Konzerts – Harriet Lewis steht inmitten von elf Musikern auf der Bühne
und erzählt aus ihrem Leben: „Aus meinem Traum wurde Glaube, und aus
meinem Glauben wurde Realität.“ Dass Barack Obama, ein Mann ihrer
Hautfarbe, nun Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika geworden
ist, sei wirklich erstaunlich – und dann sang sie voller Inbrunst den
Titel „Amazing grace“.
Die 1995 vom deutschen Rock- und Popmusikverband mit dem Musik-„Oskar“ ausgezeichnete Sängerin aus Philadelphia war der Einladung zum 5. Remchinger Bluesfest gefolgt, das am vergangenen Samstag die Kulturhalle zum Beben brachte. Begleitet wurde sie von der Formation „Blues Next – Gregor Hilden Band“ aus Münster, deren Gründer als einer der besten europäischen Bluesgitarristen gehandelt wird. Die Fans von Soul, Funk und Blues erlebten ein Feuerwerk grooviger Songs, die Lewis in ihrem ganz eigenen Stil präsentierte. Wie eine zweite Tina Turner tanzte, rockte und wirbelte sie über die Bühne, interpretierte bekannte Titel wie „What a difference a day makes“, „Old Time Rock’n’Roll“, „On Broadway“ oder „Nutbush City Limits“ und erzählte immer wieder Anekdoten aus ihrer langjährigen Karriere, in der sie unter anderem mit Eric Clapton, Mariah Carey, Luther Vandros sowie Michael Jackson auf der Bühne stand. So berichtete sie lachend über die Begegnung mit Ray Charles, der sie im Jahre 1998 als Backgroundsängerin engagierte. Als sie ihn voller Ehrfurcht um eine Umarmung bat, nutzte Charles die Gelegenheit ausführlicher, als sie es erwartet hatte… Gerührt von der Erinnerung sang sie dann einen seiner größten Hits, „Georgia on my mind“. Perfekt begleitet wurde Lewis von der Band Gregor Hildens, der in seinen Soli mit einfühlsamem wie hochvirtuosem Spiel überzeugte.
Eröffnet wurde das Bluesfestival durch die beiden Formationen „Summerfield Bluesband“ und „Greyhound Blues Band“. Gemeinsam traten die Gruppen dann als „Badische Blueskarawane“ auf, die mit ihren elf Musikern eine tolle Performance lieferte. Leider, so gab Organisator Wolfgang Siebler bekannt, werde das Bluesfest einige Zeit pausieren und erst in drei bis fünf Jahren wieder stattfinden.
Text und Foto: Sabine Hägele
Die 1995 vom deutschen Rock- und Popmusikverband mit dem Musik-„Oskar“ ausgezeichnete Sängerin aus Philadelphia war der Einladung zum 5. Remchinger Bluesfest gefolgt, das am vergangenen Samstag die Kulturhalle zum Beben brachte. Begleitet wurde sie von der Formation „Blues Next – Gregor Hilden Band“ aus Münster, deren Gründer als einer der besten europäischen Bluesgitarristen gehandelt wird. Die Fans von Soul, Funk und Blues erlebten ein Feuerwerk grooviger Songs, die Lewis in ihrem ganz eigenen Stil präsentierte. Wie eine zweite Tina Turner tanzte, rockte und wirbelte sie über die Bühne, interpretierte bekannte Titel wie „What a difference a day makes“, „Old Time Rock’n’Roll“, „On Broadway“ oder „Nutbush City Limits“ und erzählte immer wieder Anekdoten aus ihrer langjährigen Karriere, in der sie unter anderem mit Eric Clapton, Mariah Carey, Luther Vandros sowie Michael Jackson auf der Bühne stand. So berichtete sie lachend über die Begegnung mit Ray Charles, der sie im Jahre 1998 als Backgroundsängerin engagierte. Als sie ihn voller Ehrfurcht um eine Umarmung bat, nutzte Charles die Gelegenheit ausführlicher, als sie es erwartet hatte… Gerührt von der Erinnerung sang sie dann einen seiner größten Hits, „Georgia on my mind“. Perfekt begleitet wurde Lewis von der Band Gregor Hildens, der in seinen Soli mit einfühlsamem wie hochvirtuosem Spiel überzeugte.
Eröffnet wurde das Bluesfestival durch die beiden Formationen „Summerfield Bluesband“ und „Greyhound Blues Band“. Gemeinsam traten die Gruppen dann als „Badische Blueskarawane“ auf, die mit ihren elf Musikern eine tolle Performance lieferte. Leider, so gab Organisator Wolfgang Siebler bekannt, werde das Bluesfest einige Zeit pausieren und erst in drei bis fünf Jahren wieder stattfinden.
Text und Foto: Sabine Hägele
2008
Okay, okay, die Wurzeln des Blues liegen in den amerikanischen
Südstaaten. Aber auch in Baden-Württemberg lebt er – und zwar ganz
hervorragend. „Keeping the blues alive“ – so Organisator Wolfgang
Siebler – ist nun bereits das vierte Jahr in Folge das Motto des
Remchinger Bluesfestes. Leider nur eine übersichtliche Zahl an dafür
umso eingefleischteren Fans war in die Kulturhalle Remchingen zum knapp
vierstündigen Stelldichein der südwestdeutschen Bluesszene gekommen.
„Wir haben uns entschlossen, in diesem Jahr einmal deutsche Shooting Stars einzuladen. Und hier in der Region mussten wir nicht lange suchen“, erzählte Siebler. Zunächst stand die Greyhound Bluesband, deren Mitglieder im Karlsruher Raum wohnen, auf dem Programm. Die fünf Musiker fegten mit Vollgas durch die Klassiker der Bluesmusik und machten damit ihrem Namen alle Ehre. „Woke up this morning“, „Kansas City“, „California“ und viele andere Songs präsentierten sie im Stil des eher gitarrenlastigen, erdigen Chicago-Blues. Dabei überzeugten sowohl die professionellen Darbietungen an Gitarre (Micha Ostojic und Jockl Steppe), Bass (Kornel Paschmann) und Schlagzeug (Jürgen Grube) als auch der charismatische Frontmann Dieter Reuter. Erst seit 2007 gehört der Sänger mit seiner an John Lee Hooker erinnernden Stimme zum Ensemble.
Die zweite Band „Blossbluez“ kann auf eine noch ungewöhnlichere Geschichte zurückblicken. Vor knapp drei Jahrzehnten gründete Martin Aichele mit gerade mal jugendlichen 20 die Gruppe, die allerdings nur kurze Zeit überdauerte. Doch all die Zeit ließ ihm das Projekt keine Ruhe. Im Jahre 2004 endlich rief er alte Mitglieder und neue Musiker zusammen, um die Band neu aufleben zu lassen. Herausgekommen ist eine interessante Mischung aus völlig neu interpretierten Blues-Klassikern und vielen, von verschiedenen Bandmitgliedern komponierten Songs. Dabei haben sich „Blossbluez“ dem jazzigen West-Coast-Blues ebenso verschrieben wie dem bläsergeprägten Urban-Blues. Gerade die Bläser (Alfred Haag und Klaus Dindorf) sowie die beiden Sänger Franz-Josef Biechele und Carlo Schultheiss gaben auch Klassikern wie „Loving People“ und „You don’t love me“ vollkommen neue Gesichter. Stefan Conradi am Bass und Thomas Beck am Schlagzeug vervollständigten die Band,. So entstand ein fetziger, funkiger und sehr grooviger Sound, der beim Publikum sehr gut ankam. Eines war dann am Ende des Abends allen klar: Der deutsche „Südstaaten-Blues“ muss sich nicht verstecken.
Text und Foto: Sabine Hägele
„Wir haben uns entschlossen, in diesem Jahr einmal deutsche Shooting Stars einzuladen. Und hier in der Region mussten wir nicht lange suchen“, erzählte Siebler. Zunächst stand die Greyhound Bluesband, deren Mitglieder im Karlsruher Raum wohnen, auf dem Programm. Die fünf Musiker fegten mit Vollgas durch die Klassiker der Bluesmusik und machten damit ihrem Namen alle Ehre. „Woke up this morning“, „Kansas City“, „California“ und viele andere Songs präsentierten sie im Stil des eher gitarrenlastigen, erdigen Chicago-Blues. Dabei überzeugten sowohl die professionellen Darbietungen an Gitarre (Micha Ostojic und Jockl Steppe), Bass (Kornel Paschmann) und Schlagzeug (Jürgen Grube) als auch der charismatische Frontmann Dieter Reuter. Erst seit 2007 gehört der Sänger mit seiner an John Lee Hooker erinnernden Stimme zum Ensemble.
Die zweite Band „Blossbluez“ kann auf eine noch ungewöhnlichere Geschichte zurückblicken. Vor knapp drei Jahrzehnten gründete Martin Aichele mit gerade mal jugendlichen 20 die Gruppe, die allerdings nur kurze Zeit überdauerte. Doch all die Zeit ließ ihm das Projekt keine Ruhe. Im Jahre 2004 endlich rief er alte Mitglieder und neue Musiker zusammen, um die Band neu aufleben zu lassen. Herausgekommen ist eine interessante Mischung aus völlig neu interpretierten Blues-Klassikern und vielen, von verschiedenen Bandmitgliedern komponierten Songs. Dabei haben sich „Blossbluez“ dem jazzigen West-Coast-Blues ebenso verschrieben wie dem bläsergeprägten Urban-Blues. Gerade die Bläser (Alfred Haag und Klaus Dindorf) sowie die beiden Sänger Franz-Josef Biechele und Carlo Schultheiss gaben auch Klassikern wie „Loving People“ und „You don’t love me“ vollkommen neue Gesichter. Stefan Conradi am Bass und Thomas Beck am Schlagzeug vervollständigten die Band,. So entstand ein fetziger, funkiger und sehr grooviger Sound, der beim Publikum sehr gut ankam. Eines war dann am Ende des Abends allen klar: Der deutsche „Südstaaten-Blues“ muss sich nicht verstecken.
Text und Foto: Sabine Hägele
2007
"Get closer" heißt das aktuelle Album der Henrik Freischlader Band, die im Rahmen des 3. Remchinger Bluesfestes
gemeinsam mit der Timo Gross Bluesband Station in der Kulturhalle
gemacht hat. Hätte sich die "Summerfield Bluesband", die den
Konzertabend unter dem Motto "The Next Bluesgeneration" organisiert
hatte, auch gewünscht, dass mehr als die 200 Bluesfreunde der
Freischlader-Aufforderung, näher zu kommen, gefolgt wären: Diejenigen,
die der Einladung gefolgt waren, erlebten einen abwechslungsreichen und
kurzweiligen Bluesabend mit hoher musikalischer Qualität. Gemeinsam mit
dem Bassisten Frowin Ickler und dem Schlagzeuger Michael Siegwart war es
zunächst Timo Gross, der in der Kulturhalle überwiegend Stücke seines
aktuellen Albums "Travellin'" vorstellte und aufzeigte, dass erdiger
Blues keine Altherrenmusik sein muss. Zwei Dinge sind es, die
begeistern. Einerseits die frische, unprätentiöse Art, mit der Gross und
Co ihre mitunter sehr gefühlvollen Titel spielen, andererseits die
Virtuosität, mit der die drei Musiker der mitunter erdrückenden Schwere
des Blues ein Schnippchen schlagen und selbst Titeln, die von schweren
Stunden handeln, eine gewisse Leichtigkeit vermitteln. Mal rockig, mal
mit poppigen Anflügen und dann wieder erdig, ganz mit den Wurzeln des
Blues verhaftet, präsentieren sie ein facettenreiches Spektrum des
modernen Blues. Dabei macht es keinen Unterschied, ob das Trio Werke aus
eigener Feder oder Fremdkompositionen wie "Some kind of wonderful" in
dem ihm eigenen Stil interpretiert.
Nachdem der Mannheimer Gitarrist Timo Gross das Publikum auf Temperatur gebracht hatte, war es für die Henrik Freischlader Band ein Leichtes, die Zuhörer nach nur kurzer Umbaupause mit ihrer Musik mitzureißen. Freischlader gehört wie Gross zu den Nachwuchstalenten, die dem Blues eine neue Seele zu geben suchen. Nicht der Vergangenheit spürt Henrik Freischlader mit Oliver Schmellenkamp am Bass sowie Dirk Sengotta am Schlagzeug nach - vielmehr ist es die Zukunft des Blues, die das Trio zu gestalten sucht. Es ist denn auch die Fülle an Einflüssen, die die Freischlader-Kompositionen zu Hinhör-Nummern macht, die mit treibenden Rhythmen und sanftem Groove nicht nur eingefleischte Blueskenner überzeugen. Mal funkig, mal der Fährte des Jazz folgend, hat das Trio ebenso swingende Shuffles wie geradlinige Rockblueskompositionen in seinem Repertoire, bei denen die Musiker ihr sauberes Zusammenspiel ebenso wie ihr solistisches Können aufzeigen können.Ein gelungener Konzertabend, der mehr Besucher verdient gehabt hätte.
Text: Ralf Recklies
Nachdem der Mannheimer Gitarrist Timo Gross das Publikum auf Temperatur gebracht hatte, war es für die Henrik Freischlader Band ein Leichtes, die Zuhörer nach nur kurzer Umbaupause mit ihrer Musik mitzureißen. Freischlader gehört wie Gross zu den Nachwuchstalenten, die dem Blues eine neue Seele zu geben suchen. Nicht der Vergangenheit spürt Henrik Freischlader mit Oliver Schmellenkamp am Bass sowie Dirk Sengotta am Schlagzeug nach - vielmehr ist es die Zukunft des Blues, die das Trio zu gestalten sucht. Es ist denn auch die Fülle an Einflüssen, die die Freischlader-Kompositionen zu Hinhör-Nummern macht, die mit treibenden Rhythmen und sanftem Groove nicht nur eingefleischte Blueskenner überzeugen. Mal funkig, mal der Fährte des Jazz folgend, hat das Trio ebenso swingende Shuffles wie geradlinige Rockblueskompositionen in seinem Repertoire, bei denen die Musiker ihr sauberes Zusammenspiel ebenso wie ihr solistisches Können aufzeigen können.Ein gelungener Konzertabend, der mehr Besucher verdient gehabt hätte.
Text: Ralf Recklies
2006
Deutlich weniger Besucher als im Vorjahr sind zur zweiten
Remchinger Bluesnacht in der Kulturhalle gekommen. Für Organisator Wolfgang
Siebler und seinen Partner Klaus Epple war dies aber kein Grund, den Kopf
hängen zu lassen. „Wir waren in diesem Jahr vermutlich etwas zu früh mit der
Veranstaltung in der Halle.
Aber die Begeisterung des Publikums zeigt, dass der Blues nach wie vor gefragt ist“, so Siebler. Dennoch werden die Festivalmacher Konsequenzen ziehen. Im kommenden Jahr soll die dritte Auflage des Festivals nicht mehr in der Remchinger Halle stattfinden, „obwohl wir hier die beste Unterstützung erfahren haben, die man sich vorstellen kann“. Vielmehr möchten Siebler und Epple in den Nöttinger Löwensaal umziehen: „Dort ist alles noch familiärer, atmosphärischer, dichter“, so der Gitarrist der „Les Summerfield Bluesband“.
Nicht nur Siebler war trotz des geringeren Besucherzuspruchs beim 2. Remchinger Bluesfest gut gelaunt. Auch das Publikum hatte sichtlichen Spaß an dem von Anfang bis Ende energievollen Konzert, bei dem neben der „Les Summerfield Bluesband“ auch „Phoenix E.“ bis in die späten Abendstunden mit habhaftem und leidenschaftlich gespieltem Blues zu erleben war.
Der Konzertabend war aber nicht nur eine gelungene Demonstration der musikalischen Bandbreite der beiden Formationen. Vor allem der Auftritt der „Les Summerfield Bluesband“ war auch ein wenig von sentimentalen Gefühlen begleitet. Aus gutem Grund: Der 74-jährige Les Summerfield, Gründer und Namensgeber der Formation, verabschiedete sich (ebenso wie Norbert Rundstandler) mit dem Konzert von der Bluesformation. Wie sehr vor allem die eingefleischten Fans der „Les Summerfield Bluesband“ den eindrucksvollen Bluesharp-Spieler schätzen, zeigte der Beifall, mit dem der Musiker vom Publikum verabschiedet wurde.
Mit Wolfgang Siebler (Gitarre), Kuno Epple (Bass), Manfred Rochel (Gesang und Gitarre), Armin Claasen (Saxofon), Wolfgang Störzer (Keyboard), Jürgen Nietsche (Schlagzeug) und Paul Louis (Mundharmonika) ist die Band – wie sie bei dem Konzert nachdrücklich bewies – gut für die Zukunft aufgestellt. „Wir sind ein gutes Team“, so Siebler, der überzeugt davon ist, dass die Band künftig sogar wieder vermehrt live zu erleben sein wird.
Nicht nur Siebler, Epple und Co. sorgten mit ihrem ebenso gefühlvoll wie beherzt gespielt Blues für zufriedene Konzertbesucher. Auch die Band „Phoenix E.“ hatte mit ihrem erdigen Blues – Chris Egginger alias Mr. Phoenix (Gitarre und Gesang), Bernd Metz (Bass), Silas Schlösser (Schlagzeug) – schnell die Herzen der Besucher gewonnen.
Viele Eigenkompositionen, aber auch Stücke von so namhaften Bluesgrößen wie Stevie Ray Vaughan, spielte das Trio mit sichtlicher Begeisterung und erntete viel Beifall.
Wie schon beim ersten Festival im vergangenen Jahr, so gingen beide Formationen zum Finale schließlich gemeinsam auf die Bühne, um sich mit einem „musikalischen Showdown“ (Mr. Phoenix) nach knapp dreieinhalb Stunden Blues zu verabschieden.
Text und Foto: Ralf Recklies
Aber die Begeisterung des Publikums zeigt, dass der Blues nach wie vor gefragt ist“, so Siebler. Dennoch werden die Festivalmacher Konsequenzen ziehen. Im kommenden Jahr soll die dritte Auflage des Festivals nicht mehr in der Remchinger Halle stattfinden, „obwohl wir hier die beste Unterstützung erfahren haben, die man sich vorstellen kann“. Vielmehr möchten Siebler und Epple in den Nöttinger Löwensaal umziehen: „Dort ist alles noch familiärer, atmosphärischer, dichter“, so der Gitarrist der „Les Summerfield Bluesband“.
Nicht nur Siebler war trotz des geringeren Besucherzuspruchs beim 2. Remchinger Bluesfest gut gelaunt. Auch das Publikum hatte sichtlichen Spaß an dem von Anfang bis Ende energievollen Konzert, bei dem neben der „Les Summerfield Bluesband“ auch „Phoenix E.“ bis in die späten Abendstunden mit habhaftem und leidenschaftlich gespieltem Blues zu erleben war.
Der Konzertabend war aber nicht nur eine gelungene Demonstration der musikalischen Bandbreite der beiden Formationen. Vor allem der Auftritt der „Les Summerfield Bluesband“ war auch ein wenig von sentimentalen Gefühlen begleitet. Aus gutem Grund: Der 74-jährige Les Summerfield, Gründer und Namensgeber der Formation, verabschiedete sich (ebenso wie Norbert Rundstandler) mit dem Konzert von der Bluesformation. Wie sehr vor allem die eingefleischten Fans der „Les Summerfield Bluesband“ den eindrucksvollen Bluesharp-Spieler schätzen, zeigte der Beifall, mit dem der Musiker vom Publikum verabschiedet wurde.
Mit Wolfgang Siebler (Gitarre), Kuno Epple (Bass), Manfred Rochel (Gesang und Gitarre), Armin Claasen (Saxofon), Wolfgang Störzer (Keyboard), Jürgen Nietsche (Schlagzeug) und Paul Louis (Mundharmonika) ist die Band – wie sie bei dem Konzert nachdrücklich bewies – gut für die Zukunft aufgestellt. „Wir sind ein gutes Team“, so Siebler, der überzeugt davon ist, dass die Band künftig sogar wieder vermehrt live zu erleben sein wird.
Nicht nur Siebler, Epple und Co. sorgten mit ihrem ebenso gefühlvoll wie beherzt gespielt Blues für zufriedene Konzertbesucher. Auch die Band „Phoenix E.“ hatte mit ihrem erdigen Blues – Chris Egginger alias Mr. Phoenix (Gitarre und Gesang), Bernd Metz (Bass), Silas Schlösser (Schlagzeug) – schnell die Herzen der Besucher gewonnen.
Viele Eigenkompositionen, aber auch Stücke von so namhaften Bluesgrößen wie Stevie Ray Vaughan, spielte das Trio mit sichtlicher Begeisterung und erntete viel Beifall.
Wie schon beim ersten Festival im vergangenen Jahr, so gingen beide Formationen zum Finale schließlich gemeinsam auf die Bühne, um sich mit einem „musikalischen Showdown“ (Mr. Phoenix) nach knapp dreieinhalb Stunden Blues zu verabschieden.
Text und Foto: Ralf Recklies
2005
Der Blues
lebt und hat in der Region insbesondere in der Kulturhalle Remchingen
eine Heimat gefunden. Einen weiteren Beweis dafür lieferte das Bluesfest
"Les Summerfield trifft Al Jones" der Veranstalter Wolfgang Siebler und
Kuno Epple, die des Premierenerfolgs wegen weitere Bluesnächte folgen
lassen möchten. Fand der kurzweilige Abend, der vor allem von
treibendem Rythm 'n' Blues geprägt war, in einer erfrischenden Session,
an der sich die Musiker der beiden Bluesformationen beteiligten, seinen
Höhepunkt, so hatte die "Summerfield Bluesband" um den 73-jährigen
Bandleader Les Summerfield schon kurz nach Beginn des Konzertabends die
Herzen vieler Besucher für sich gewonnen. Die Formation erzählte
Geschichten, die von tiefen Gefühlen, schmerzvollen Erfahrungen und
Leid, aber auch vom lustvollen Leben und der Liebe in zahlreichen
Facetten berichten.
Mit der stimmgewaltigen Sängerin Sonja Priehn und dem raustimmigen Vokalisten Manfred Rochel neben dem bekannten "Summerfield"-Barden Norbert Rundstatler waren zwei neue Gesichter im Kreise von Frank Epple (Gitarre), Kuno Epple (Bass), Stefan Leicht (Schlagzeug), Wolfgang Siebler (Gitarre), Dieter Lohr (Saxofon), Paul Shepers (Mundharmonika) und dem ebenfalls neu mit Les Summerfield (Keyboard und Mundharmonika) spielenden Achim Classen (Saxofon) zu finden.
Dass sich die "Summerfield"-Musiker nicht nur dem klassischen Blues widmeten, sondern abgestimmt auf die Stimme Sonja Priehns etwa mit Gershwins "Summertime" auch Ausflüge in den populäreren Jazz wagten, kam beim Publikum gut an. Stark: der musikalische Wettstreit von Summerfield und dem Belgier Paul Shepers an der Bluesharp.
Mit Al Jones, seit mehr als einem Vierteljahrhundert als Missionar in Sachen Blues unterwegs, und dessen fünfköpfiger Band ging es in die zweite Runde. Und die ließ angesichts des dynamischen Auftritts des heute in Bayern lebenden Zwölf-Takt-Virtuosen Al Jones ebenfalls nichts zu wünschen übrig. Mit Thomas Bauser (Hammondorgel), Christoph Böhm (Gitarre), Thilo Kreitmeier (Saxofon), Uwe Knüppel (Bass) und Peter Kraus (Schlagzeug) servierte Jones erdigen und nuancenreichen Blues voller Überraschungen. Ganz gleich, ob Blues-Klassiker wie "Born under a bad sign" oder Eigenkompositionen wie "Bittersweet" von der brandneuen Jones-CD serviert wurden, nie kam Langeweile auf. Mit zunehmender Konzertdauer gerieten die Besucher mehr und mehr in Bewegung und wiegten ihre Hüften, die erst nach dem Verklingen von "Going home" wieder zur Ruhe fanden.
Text: Ralf Recklies
Mit der stimmgewaltigen Sängerin Sonja Priehn und dem raustimmigen Vokalisten Manfred Rochel neben dem bekannten "Summerfield"-Barden Norbert Rundstatler waren zwei neue Gesichter im Kreise von Frank Epple (Gitarre), Kuno Epple (Bass), Stefan Leicht (Schlagzeug), Wolfgang Siebler (Gitarre), Dieter Lohr (Saxofon), Paul Shepers (Mundharmonika) und dem ebenfalls neu mit Les Summerfield (Keyboard und Mundharmonika) spielenden Achim Classen (Saxofon) zu finden.
Dass sich die "Summerfield"-Musiker nicht nur dem klassischen Blues widmeten, sondern abgestimmt auf die Stimme Sonja Priehns etwa mit Gershwins "Summertime" auch Ausflüge in den populäreren Jazz wagten, kam beim Publikum gut an. Stark: der musikalische Wettstreit von Summerfield und dem Belgier Paul Shepers an der Bluesharp.
Mit Al Jones, seit mehr als einem Vierteljahrhundert als Missionar in Sachen Blues unterwegs, und dessen fünfköpfiger Band ging es in die zweite Runde. Und die ließ angesichts des dynamischen Auftritts des heute in Bayern lebenden Zwölf-Takt-Virtuosen Al Jones ebenfalls nichts zu wünschen übrig. Mit Thomas Bauser (Hammondorgel), Christoph Böhm (Gitarre), Thilo Kreitmeier (Saxofon), Uwe Knüppel (Bass) und Peter Kraus (Schlagzeug) servierte Jones erdigen und nuancenreichen Blues voller Überraschungen. Ganz gleich, ob Blues-Klassiker wie "Born under a bad sign" oder Eigenkompositionen wie "Bittersweet" von der brandneuen Jones-CD serviert wurden, nie kam Langeweile auf. Mit zunehmender Konzertdauer gerieten die Besucher mehr und mehr in Bewegung und wiegten ihre Hüften, die erst nach dem Verklingen von "Going home" wieder zur Ruhe fanden.
Text: Ralf Recklies